Telefonabzocke Thema bei Jahreshauptversammlung

Michaelsbuch. Der Frauen- und Mütterverein Michaelsbuch/Rettenbach hatte sich am vergangenen Freitag abend zur diesjährigen Jahreshauptsversammlung getroffen. Dem offiziellen Teil schloss sich ein informativer Vortrag durch Polizeihauptkommisar Philipp Frühauf zum Thema "Chat-Betrug am Telefon" an.

Zunächst gedachten die FMV-Frauen im Rahmen des Gottesdienstes zum schmerzhaften Freitag ihren verstorbenen Mitgliedern des letzten Jahres. Pfarrer Pater Gregor Schuller zelebrierte den Gottesdienst und wurde dabei von den beiden FMV-Vorsitzenden Gerti Penn und Dagmar Brauße mit Texten und Gebeten unterstützt. Im Anschluss versammelten sich die Mitglieder des FMV im Gamelberthaus, wo sie Vorsitzende Gerti Penn herzlich willkommen hieß. In einem kurzen Rückblick ließ Schriftführerin Bettina Gigl das abgelaufene Jahr Revue passieren und nannte neben zahlreichen kirchlichen Veranstaltungen auch Vereinsausflüge und Feiern. Der Verein zählt aktuell 201 Mitglieder und konnte im Rahmen der Jahreshauptversammlung davon einige Mitglieder für ihre Vereinstreue ehren. 15 Jahre beim Verein sind Susanne Binder, Maria Ertelt, Cornelia Gierl, Eva-Maria Grasser, Ernestine Jungtäubl, Mathilde Mayer und Susanne Schlederer.  Für 25 Jahre ausgezeichnet wurden Hildegard Duschl, Christa Hacker und Else Rauch. Und Gertraud Kiermeier kann auf stolze 50 Jahre zurückblicken und erhielt dafür von Vorsitzender Gerti Penn eine Orchidee überreicht.

Von zweiter Vorsitzenden Dagmar Brauße mit einer Blumen begrüßt wurden die Neumitglieder Maria Bielmeier, Hannelore Häring, Lieselotte Kraus, Monika Kronschnabl, Beate Maier, Monika Oswald, Josefine Radlbeck, Maria Schwitz, Elfriede Vaith und Brigitte Winklbauer.

Die Finanzen stellte Schatzmeisterin Liesbeth Schrimpf vor, die von Rita Holzbauer und Roswitha Stutz geprüft worden war. Sie bestätigten eine einwandfreie Kassenführung, so dass die Versammlung einstimmig die Entlastung erteilen konnte.

Informativ, kurzweilig und lehrreich war schließlich der Vortrag von Philipp Frühauf, der in der Polizeidienststelle Plattling tätig ist. In seiner Funktion als Polizist ist er auch für Prävention zuständig und informierte die interessierten Zuhörerinnen zum Thema Betrug am Telefon.

In den letzten zehn Jahren sind die Delikte in diesem Bereich explodiert und um ein vielfaches gestiegen. Nicht nur die Anzahl, auch die Betrugssummen steigen immer weiter, so der Fachmann. "Sie haben gewonnen" oder "Ihre Enkelin hatte einen schweren Unfall" sind bekannte Floskeln, mit denen die Trickbetrüger immer wieder gutgläubige Menschen übers Ohr hauen können. Die Anrufer sitzen meist in der Türkei oder anderen ausländischen Call-Centern und verwicklen die Betrogenen in umfangreiche Gespräche, in denen sie geschickt Informationen aus den Angerufenen rausbekommen. In geschickt eingefädelten Geldübergaben, oft auch an fingierte Polizisten oder vertrauenserweckende Personen werden die Angerufenen schlussendlich um ihr Geld gebracht. Diese Betrugsmaschen treten oft in Wellen auf und betreffen häufig ältere drei- bis vierstellige Rufnummern, bei denen der Anschlussinhaber einen typisch alten Namen hat. Das lässt auf ältere Personen vermuten, die oft gutgläubiger und leichter zu betrügen sind, so der Polizeibeamte.

Man müsse immer auf der Hut sein, am Telefon nie Daten Preis geben oder gar Geld an Fremde Personen übergeben, warnt Frühauf zum Abschluss des Vortrages, der immer wieder mit Zwischenfragen und eigene Erlebnisse aufgelockert worden ist.

Foto + Text: Bettina Gigl